4. Etappe: Tärnasjö - Syterstuga
Als wir am Morgen aus dem Fenster sehen, ist der gesamte See mit Nebel bedeckt. Es wird
gutes Wetter geben. Zuerst geht es am Strand des Tärnasjö im Birkenwald
entlang der Telefonleitung südwärts. Die Sonne scheint durch die Bäume
und die restlichen Mücken des Sommers warten schon auf uns. Nach einiger Zeit
führt der Weg in eine Bucht des Sees, Zeit für eine kleine Rast. Teilweise
sind die Steine rostfarben gefärbt, auch die in einem Rinnsal, das hier in den
See fließt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees steigt der Juopmobakte
steil auf 1139 m an. Der Blick nach Nordwesten über den See wird vom Tjukkel (1420 m)
eingefangen. Der Weg verläßt jetzt etwas den See und führt durch eine
Moränenlandschaft aus Mooren, kleinen Seen und Teichen. Das ständige Bergauf
und Bergab gibt immer neue Ansichten frei. Zurück in der Nähe des Sees sind
zwei Rentierzäune zu überwinden. Sie trennen Rans sameby und Umbyn. Dann
sieht man aber schon die erste von sieben Brücken, die über die Inseln auf
die andere Seite des Sees führen. Große Steine direkt am Wasser laden zur
Mittagsrast ein. Aus dieser Perspektive sieht der See Richtung Süden wie ein
Fluß aus. Die Karte zeigt es aber anders. Der Weg führt jetzt durch dieses
Inselarchipel. Einige der sehr schmalen Brücken sehen nicht besonders
vertrauenserweckend aus, aber das ist nach den Schnee- und Eislasten im Winter
auch nicht anders zu erwarten. Nachdem das Festland wieder erreicht ist, steigt
das Gelände stark an: fast 200 Höhenmeter. Der Blick zurück auf den
See und die vielen Inseln ist einfach einmalig und entschädigt für die
Anstrengung. Mit Karte und Kompaß kann man im Osten am Horizont den Paß
entdecken, den man am ersten Tag auf dem Weg nach Serve bezwungen hat. Sogar das
Ammarnäsfjäll ist bei guter Sicht im Nordosten zu entdecken. Nach gut einem
Kilometer erreicht man nach der Durchquerung eines kleinen Baches die Syterstuga, die
von diesem und dem Vuoppejukke eingerahmt wird. Der Fluß heißt auf
Schwedisch Svärfarbäcken, d.h. Schwiegervaterbach. Die beiden Sytergipfel
stehen wie zwei riesige Pfeiler im Westen. Am Hang der Berge sieht man häufig
große Rentierherden, die sich im Sommer auf den Schneefeldern abkühlen
und vor den Mücken schützen.
Die Stuga ist vom gleichen Typ, wie Serve
und Tärnasjö. Das Fotographieren der Sytergipfel ist oft nur am frühen
Morgen möglich, da sonst Kondensstreifen von Flugzeugen die Bilder "verzieren".
Zu dieser Zeit lohnen auch Bilder vom Tärnasjö, dessen Archipel teilweise
auch von hier zu sehen ist.
© Alois Speckhals.
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