Kungsleden   

Südlicher Teil

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2. Etappe: Aigert - Servestuga


Nach einer erholsamen Nacht und gutem Frühstück auf der Hütte geht es dann südlich langsam aufwärts. Ca. 1 km später biegt dann der Weg im Weidenreisig nach Südwesten und steigt stärker an. Auch hier lohnt der Blick zurück! Unter dem Lill-Aigert erreicht man im Felsgestein dann den Paß auf ca. 1050 m (herrliche Aussicht). Bei unserer Wanderung blies ein richtiger Sturm von Westen und der Aufstieg war sehr anstrengend. Wir konnten uns kaum in der Spur halten, wenn der Wind so richtig in Fahrt kam. Schutz gibt es hier kaum. Nur die etwas höheren Bergrücken können ein wenig vor dem Wind schützen. Über hügeliges und steiniges Gelände geht es weiter Richtung Westen. In der Nähe des kleinen Sees Tjålamur kann man sich bei einer Rast mit kühlem Wasser (und einem Stück Schokolade) vom Aufstieg erholen. Nach einiger Zeit erreicht man dann den 2. Paß dieser Strecke unter dem Juovtatvaratje. Dort geht es auf fast 1100 m Höhe. Dieses ist der zweithöchste Punkt des 450 km langen Kungsled. Der höchste ist der Tjäktjapaß auf dem nördlichen Kungsled zwischen Abisko und Singi. Aber auch von diesem nicht so hohen Paß sollte man die herrliche Aussicht über die Weiten des Vindelfjälls genießen. Im Westen sieht man bei gutem Wetter hinter der Hochfläche in ca. 40 km Entfernung das Norra Storfjäll. Ein späteres Ziel der Wanderung, das Syterskalet zwischen den beiden Sytergipfeln, kann man mit Hilfe der Karte schon erkennen. Vom Tärnasjö sind nur einige Inseln im südlichen Teil zu sehen.

Der Abstieg zur Abzweigung nach Biellojaure ist recht steil. Immer wieder fällt der Blick auf die riesige Weite dieser lappländischen Landschaft mit dem Vuomejaure im Vordergrund. Auch sollte man sich daran erinnern, daß zwischen den Bergen im Westen und den sichtbaren Höhen der Tärnasjö in seiner ganzen Länge liegt. Doch dann geht es in hügeligen Gelände wieder auf über 900 m hinauf und man umrundet den Vuometjåkke. Die Rasthütte liegt etwas abseits am Winterweg, der Umweg kann aber bei schlechten Wetter lohnend sein. Auf der Paßhöhe bietet sich wieder ein weiter Blick in das nördliche Fjäll, das Nora Storfjäll und hinunter zum Tjulträsk-Tal. Das Ziel der Etappe kann man im Wald auf der gegenüberliegenden Seite des Servejukke erahnen. Der Birkenwald, den man beim Abstieg zur Brücke über diesen Fluß erreicht, besteht aus vielen toten Bäumen. In den Jahren 1977-78 haben hier die Larven eines Baumschädlings ganze Arbeit geleistet. Aber die Natur erholt sich langsam von dieser Katastrophe. Unter der Brücke befindet sich ein sehenswerter Wasserfall. Der Servejukke fällt in 3 Stufen ca. 15 m. Von der Abzweigung des Weges nach Ammarnäs sind es noch 2 km westwärts durch lichten Birkenwald zum Servestuga. Dieses liegt oberhalb eines kleinen Flusses und wird nach 19 km erreicht. Eine anstrengende Etappe, die aber mit fantastischen Eindrücken belohnt wird, geht zu Ende.

Die Stuga hat 22 Betten in 4 Zimmern. In der Nähe befindet sich eine Notunterkunft mit 4 Betten und Hilfstelefon.

© Alois Speckhals
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