Kungsleden

Nördlicher Teil

6. Etappe: Singi - Kaitumjaurestugorna


Von Singi geht es in einem leicht hügeligen Gelände unter dem Stuor Jierta im U-Tal des Tjäktjajåkka weiter nach Süden. Gegenüber rahmen die steilen Hänge des Unna Avrrik und des Stuor Avrrik das Tal ein. Immer wieder führt der Kungsled in die Nähe des Flusses, dessen Rauschen sich mit dem Wind in dieser Stille mischt und neue Stimmungen erzeugt. Direkt hinter dem Stuor Jierta befindet sich eine verfallene Rasthütte. Bei gutem Wetter empfiehlt es sich noch durch das kleine Bachtal zu gehen und die Rast auf der Halbinsel oder im Eingang des Kaukulvagge zu machen. Dabei sieht man die steilen Hänge der Südwand des Stuor Jierta mit den Steinlavinen und den pfeilerähnlichen Strukturen. Ein kleiner Abstecher auf eine Anhöhe erlaubt einen Blick in dieses weite Tal mit seinen Grünflächen, die teilweise aus Krüppelweiden bestehen. Der Blick Richtung Singi zeigt noch einmal das Tal, in dem man seit den Tjäktjapaß gewandert ist (falls man die Wanderung nicht in Nikkaluokta begonnen hat). Nach einer kleinen Steigung geht es über eine Brücke auf die Westseite des Flusses, der jetzt immer schmaler, aber auch reißender wird. Irgendwie befindet man sich plötzlich wieder zwischen flachen Büschen. Die ersten Bäume nach mehreren Tagen Wanderung sieht man auf der gegenüberliegenden Seite des Tjäktjajåkkas. Das Rauschen eines Wasserfalls und der erste Blick auf den Padje Kaitumjaure zeigen an, daß das Kaitumtal und damit das Tagesziel nicht mehr weit entfernt sind. Durch einen kleinen Wald aus Krüppelbirken - irgendwie erinnert er an Obstgärten - geht es dann zu den Kaitumhütten, die nach insgesamt 13 km erreicht werden.

Die drei Hütten in Kaitum haben 36 Betten. Hier befindet sich am Waschplatz ein richtiges "Badezimmer" mit Spiegel und Ablage, natürlich unter freiem Himmel! Auf jeden Fall sollte man hinter den Hütten ein wenig den Hang des Sánjarcohkka hinaufgehen, um von dort die herrliche Aussicht auf den See zu genießen.

© Alois Speckhals