Kungsleden

Nördlicher Teil

2. Etappe: Abiskojaure - Alesjaurestugorna


Zunächst geht man zurück über die Brücke des Kamajåkka und dann weiter auf dem Kungsled Richtung Süden. Achtung, links den kleinen Abhang hinauf, sonst muß man nach einiger Zeit wieder umkehren! Während es aufwärts geht, liegt linker Hand weiterhin der Kieron. Ein Blick zurück auf den Abiskujįrvi lohnt jederzeit. Kurz vor dem Rentierzaun verläßt man den Abisko-Nationalpark und geht dann zum Siellajokka, der sich tief in das Gelände eingeschnitten hat. Von der Brücke bekommt man durch die tosenden Wassermassen, die man überquert, einen kleinen Eindruck von den Gewalten der Natur. Anschließend geht es recht anstrengend bergauf. Während der Verschnaufpausen zeigt der Blick zurück immer wieder eine herrliche Landschaft und läßt die Anstrengung kurz vergessen. Ca. 1 km nach der Brücke weicht links der Weg zum Kieronstuga ab (4 Betten). Wer hier übernachten will, sollte wegen des Schlüssels mit dem Hüttenwirt in Abiskojaure sprechen. Der Kungsled führt aber durch Geröll und Krüppelweiden weiter nach Süden. Nach einiger Zeit erreicht man eine Hochfläche, die sich dann zu beiden Seiten öffnet und den Blick auf schneebedeckte Gipfel bzw. türkisfarbene Gebirgsseen freigibt. Diese Farbe ensteht durch das Schmelzwasser der Gletscher, die fein zermahlenes Gestein mit sich führen. Bevor erneut ein Rentierzaun überklettert werden muß, kann man die großen Steine gut für einen längere Rast nutzen. Dabei fühlt man leicht die Weite der lappländischen Landschaft. An einer Seenkette linker Hand (östlich), geht es noch ca. 12 km weiter zu den Alesjaure-Hütten. Diese liegen am Ende des südlichsten Sees, des Alisjįvri, oberhalb eines Sami-Sommerlagers. Ca. 2 km vor dem Ziel muß man noch einen kleinen Fluß durchwaten. Bei höherem Wasserstand sollte man weiter in Richtung See gehen und eine breitere und damit flachere Stelle suchen. Auf der Anhöhe am Einfluß des Alesätno liegt die Hüttenanlage, die man nach insgesamt 20 km von Abiskojaure erreicht. Sie ist eine der neueren und kann sogar eine Sauna aufweisen. Mit einer ganz speziellen, durch das Wasser des Alesätno angetriebenen Anlage, wird das Wasser vom Fluß in die Behälter auf Höhe der Hütten hochgepumt - ein kleines Wunderwerk ohne Strom oder andere künstliche Energieträger. Wenn irgend möglich, sollte man sich den Sonnenuntergang und die dabei entstehenden Schattenspiele hier nicht entgehen lassen. Von einem Felsplateau westlich der Hüttenanlage hat man eine herrliche Aussicht in das Tal des Alesätno und den Kungsled, auf dem es am nächsten Tag weiter nach Süden geht.

Die 3 Übernachtungshütten haben 78 Betten. In der Hütte des Hüttenwirts gibt es einen Gesellschaftsraum und einen kleinen Laden, der einige Lebensmittel führt. An manchen Tagen gibt es sogar vom Hüttenwirt selbstgebackenes Brot zu kaufen. Mit dem Zelt kann man in der Nähe der Hütten bleiben, aber auch zum Ufer des Flusses weitergehen, um dann allein den Abend und die Stille der Nacht zu genießen.

© Alois Speckhals