Der Beginn des Kungsled ist mit einem Portal gekennzeichnet. Dann geht man auf dem gut markierten Weg am brausenden Fluß entlang im Abisko-Nationalpark nach Westen. Den Fotoapparat sollte man erst gar nicht wegpacken, denn die unteren Stromschnellen und später der obere Canon müssen aufs Bild gebannt werden. Beim "Marmorbruch" am Ende des oberen Canons befindet sich ein kleiner Rastplatz mit Toilette. Eine gute Stelle, den schweren Rucksack abzusetzen und wieder das Gefühl "unbeschwerten Gehens" zu genießen. Als nächstes kommt man in ein Krüppelbirken-Weidenwäldchen, in dem man alte Schützengräben aus dem zweiten Weltkrieg entdecken kann. Nazideutschland hatte Norwegen besetzt. Schweden befürchtete als neutrales Land einen Überfall von der ca. 30 km entfernten norwegischen Grenze und baute hier eine Verteidigungslinie auf.
Auf der ersten Hängebrücke des Kungsled überschreitet man den Nissunjohka. Direkt am Fluß befindet sich ein Lager- und Zeltplatz. Man beachte, daß innerhalb des Nationalparks nur an solchen Stellen gezeltet werden darf! Schon eine ganze Zeit wurde der Blick nach vorn vom Kieron, einen mächtigen, 1551 m hohem Bergmassiv eingefangen, dem man sich immer mehr nähert. An der nächsten Raststelle kann man schon auf den Abiskujávri schauen, den See, der den Abiskojåkka speist und an dessen nordwestlichem Ende sich das Tagesziel befindet, die Absikojaure-Hütten. Diese erreicht man über eine weitere Hängebrücke nach insgesamt ca. 15 km vom Startpunkt. Das gewaltige Kieron-Massiv und der Abiskujávri dominieren den Platz.
Die Abiskojaure-Hütten werden während der Saisonzeiten von einem Hüttenwirt geführt, der die Übernachtungsgebühren entgegennimmt und Fragen beantwortet. Ansonsten gilt hier Selbstverpflegung. Es stehen ca. 50 Betten in 3 Hütten zur Verfügung sowie Gelegenheit zum Zelten in der Nähe. Ein Nottelefon ist vorhanden.
© Alois Speckhals